Kleiner Visual Basic Grundkurs.

Einleitung

Warum eigentlich Visual Basic? Für viele stellt sich diese Frage. Die zugrunde liegende Sprache Basic hat eine Reihe von Nachteilen, weshalb sie viele Jahre von professionellen Programmieren gemieden wurde. Microsoft hat nun einen Basic Dialekt entwickelt, der eine Reihe von modernen Eigenschaften hat. Entwickelt man Anwendungen für PC's im kleinen und mittleren Rahmen, kommt man fast nicht um Visual Basic vorbei, da inzwischen alle Office-Produkte mit VBA (Visual Basic for Applications) ausgestattet sind und damit ungeahnte Möglichkeiten offen stehen. Basic hat sich im Laufe der Jahre stark gewandelt. Die ursprüngliche Sprache, die 1963 von John Kemeny und Thomas Kurtz am Dartmouth College entwickelt wurde, hatte nur sehr einfache Sprachelemente. Sie kannte beispielsweise keine Funktionen oder Prozeduren, hatte nur sehr einfache Schleifenkonstrukte und die Steuerung erfolgte mit IF-THEN-ELSE, GOTO und GOSUB. In dieser Form ist Basic eigentlich keine vernünftige Sprache, da zuviele hochsprachliche Elemente fehlten. Da für Basic weitgehend nur Interpreter und kaum Compiler zur Verfügung standen, war Basic auch nicht für laufzeit-kritische Anwendungen geeignet für die man auch eine einfachere Sprache in Kauf genommen hätte.

Mit Quick Basic von Microsoft kamen im Jahre 1982 eine Reihe von neuen Elementen hinzu. Die Zeilennummern und der GOTO-GOSUB Spaghetti-Code wurden von Funktionen und Subroutinen abgelöst. Im Jahre 1991 kam dann Visual Basic für Windows auf den Markt, mit dem schrittweise ein rudimentäres Klassenkonzept hinzugefügt wurde. Zuerst war es nur möglich, die Steuerelemente wie Objekte ansprechen, insbesondere gab es Eigenschaften und Methoden. Mit der Version 4.0 kann man u.a. selbst eigene Klassen mit öffentlichen und privaten Elementen definieren. In diesem Rahmen wird nur auf Sprachelemente von Visual Basic von Microsoft (Version 3.0 oder höher) eingegangen. Um alle Features nutzen zu können, sollte man Visual Basic 5.0 oder 6.0 nutzen. Auf die Eigenheiten von VBA gehe Ich hier nicht ein.

Grundsätzliches

In Visual Basic wird grundsätzlich nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden. In dieser Einführung dienen daher groß geschriebene Statements nur der optischen Hervorhebung.
In Visual Basic werden die Befehle im Programmtext nicht durch Semikolon wie in Pascal oder C/C++ getrennt. Im Normalfall sollte der Übersicht halber ein Befehl in einer Zeile stehen. Soll sich ein Befehl über mehrere Zeilen erstrecken, so schließt man in dieser Zeile ein Leerzeichen mit nachfolgendem Unterstrich an.

Beispiel: Befehle über mehrere Zeilen

LangerBefehl(argument1, argument2, argument3, argument4, _ argument5, argument7)

Kommentare werden mit einem REM (engl. Remark) oder einem Apostroph ' eingeleitet. Die gesamte Zeile ab diesem Zeichen wird dann als Bemerkung aufgefasst.

Beispiel: Kommentare

' Jetzt folgen zwei Befehle, die ... Befehl1 Befehl2